Ermittlungen in Geriatriezentrum Lainz

Ein Wachkomapatient soll im Geriatriezentrum "Am Wiener Wald" an Erstickung gestorben sein. Wie die "Neue Kronen Zeitung" berichtet, ist ein 28-Jähriger gestorben, nachdem ihm angeblich zu viel Nahrung verabreicht worden ist. Die Eltern schalteten die Staatsanwaltschaft ein.

Eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbunds bestätigte auf APA-Anfrage den Fall. "Er ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag verstorben, zwischen vier und fünf Uhr." Der Tod des Mannes sei beim stündlichen Kontrollgang bemerkt worden. Die Todesursache sei eine "Aspiration" gewesen, sagte die Sprecherin: "Das bedeutet, dass Mageninhalt durch die Speiseröhre nach oben tritt und durch die Luftröhre in die Lunge kommt." Dadurch sei es zu einem Herzstillstand gekommen.

Bei Wachkomapatienten, die über keinen Hustreflex verfügen würden, sei dies eine häufige Todesursache, betonte die Sprecherin: "50 Prozent sterben daran." Die Kritik der Mutter, dass dem Patienten zu viel Nahrung verabreicht worden sei, ist für den Krankenanstaltenverbund "nicht nachvollziehbar".

© APA / Quelle: Salzburger Nachrichten / 02.06.2005

 

Ermittlungen in Lainz: 28-jähriger Komapatient in Geriatriezentrum erstickt
Patient starb möglicherweise an viel Nahrung - Eltern schalteten Staatsanwaltschaft ein

Wien - Ein Wachkomapatient soll im Geriatriezentrum "Am Wiener Wald" an Erstickung gestorben sein. Wie die "Neue Kronen Zeitung" berichtet, ist ein 28-Jähriger gestorben, nachdem ihm angeblich zu viel Nahrung verabreicht worden ist. Die Eltern schalteten die Staatsanwaltschaft ein.

Eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbunds bestätigte auf APA-Anfrage den Fall. "Er ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag verstorben, zwischen vier und fünf Uhr." Der Tod des Mannes sei beim stündlichen Kontrollgang bemerkt worden. Die Todesursache sei eine "Aspiration" gewesen, sagte die Sprecherin: "Das bedeutet, dass Mageninhalt durch die Speiseröhre nach oben tritt und durch die Luftröhre in die Lunge kommt." Dadurch sei es zu einem Herzstillstand gekommen.

Bei Wachkomapatienten, die über keinen Hustreflex verfügen würden, sei dies eine häufige Todesursache, betonte die Sprecherin: "50 Prozent sterben daran." Die Kritik der Mutter, dass dem Patienten zu viel Nahrung verabreicht worden sei, ist für den Krankenanstaltenverbund "nicht nachvollziehbar". (APA)

Quelle: Standard 2.6.05

 

Leserreaktionen:

Die Kritik der Mutter ist für den Krankenanstaltenverbund nicht nachvollziehbar.
Für mich als Mensch ist diese Reaktion sehr wohl nachvollziehbar, ich würde es wahrscheinlich nicht anders machen.

Den Leuten die dort arbeiten, ... vorwerfen, daß sie Ihren Sohn überfüttert haben? Also wenn 50% der Wachkomapatienten ohne Hustreflex daran sterben, würde ich als Vater aber schon die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß meinem Sohn das auch passieren kann. Mit dem Fall die Gerichte zu beschäftigen ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Vorwurf?
Woher diese Aussage mit den 50 Prozent stammen, ist nicht nachvollziehbar. Aber wie man sieht, nimmt der geschätzte Leser wieder einmal "Schauermärchen" aus der Presse ernst. Die Angehörigen von Wachkoma-Patienten werden das sicher nicht so im Raum stehen lassen!

 

Komapatient erstickte im Geriatriezentrum

Ein 28-jähriger Wachkomapatient soll im Geriatriezentrum Am Wienerwald (Lainz) erstickt sein, weil ihm zuviel Nahrung verabreicht worden sei. Das vermuten zumindest die Eltern, die die Staatsanwaltschaft einschalteten. Der Krankenanstaltenverbund bestätigt, dass die Justiz den Fall untersucht. Der Vorwurf, dass zuviel Essen den Erstickungstod des Mannes verursacht habe, sei aber nicht nachvollziehbar.

Quelle: Kurier 2.6.05

 

Wachkoma-Patient erstickt: Ermittlungen
Im Geriatriezentrum Am Wienerwald ist am Sonntag ein Wachkoma-Patient erstickt. Seine Mutter erstattete Anzeige, nun ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft.

Mageninhalt in Lunge
Am Sonntag in den frühen Morgenstunden verstarb der 28-jährige Mann. Er lag seit sechs Jahren im Wachkoma und wurde künstlich ernährt.

"Tod durch Aspiration" lautete das Ergebnis der routinemäßigen Obduktion. Dabei gelange durch einen kurzen Krampf der Mageninhalt über die Luftröhre in die Lunge, erklärte der Leiter der Wachkoma-Station, Johann Donis, in einem Radio- Wien-Interview.

Jeder zweite Wachkoma-Patient stirbt laut Donis an dieser Art von Ersticken. "Das ist die klassische Todesursache bei Wachkoma-Patienten. So wie jemand, der einen oder zwei Herzinfarkte gehabt hat, am dritten versterben wird. Das werden Sie durch nichts verhindern können", so Donis.

Staatsanwalt ermittelt
Verhindern könne man solche Vorfälle nicht, betonte Donis. Auch nicht durch stündliche Kontrollen in der Nacht.

Die Mutter des Verstorbenen erstattete dennoch Anzeige, wie auch die "Kronen Zeitung" berichtete. Ihr Sohn soll angeblich zu viel Nahrung verabreicht bekommen haben. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf.

Quelle: ORF Donnerstag, 02.06.05 

HIER FINDET IHR DAS KOMPLETTE ORF-FORUM, DAS LEIDER NACH 48 STUNDEN GESCHLOSSEN WURDE. DAHER KONNTE ICH AUF DEN SCHWACHSINN, DER DORT u.a. VON EINEM GEWISSEN DUNHILL VERZAPFT WURDE, KEINE STELLUNGNAHME MEHR NEHMEN!

 

Wachkoma-Patient erstickt . Seine Mutter glaubt an fahrlässige Tötung und klagt

Staatsanwalt ermittelt in Lainz

Ein schmerzhaftes Erwachen gab es für Uschi O. Sonntagfrüh: Um 4.45 Uhr (!) erhielt sie den Anruf aus dem Geriatriezentrum am Wienerwald, dass ihr Sohn Jochen (28), seit 1999 im Wachkoma, gestorben ist. Er sei friedlich eingeschlafen, wurde ihr angeblich gesagt. Eine unmittelbar danach erfolgte Obduktion ergab als Todesursache: Tod durch Ersticken. Uschi O. erstattete Anzeige.

Seinen letzten Tag verbrachte Jochen im Kreis der Familie. Einmal in der Woche durfte er nach Hause und diesen Samstag konnte er noch einmal das schöne Wetter genießen. Uschi O. erklärte im "Krone"-Gespräch, dass ihrem Sohn am Abend angeblich zu viel Nahrung über die Magensonde verabreicht wurde. Die diensthabende Krankenschwester, so die Mutter, habe dazu gesagt: "Ich weiß, was ich tue!"

Während der Nacht soll Jochen hohes Fieber bekommen haben, es kam zum Herzstillstand. Eine unverzüglich eingeleitete Obduktion ergab: Aspiration - Tod durch Ersticken. Vermutlich gelangte der Mageninhalt durch einen Krampf oder Ähnliches in die Speiseröhre und über die Luftröhre in die Lunge. Diese Todesursache wurde der "Krone" auch vom Wiener Krankenanstaltenverbund bestätigt. Jochens Mutter will sich mit dieser Darstellung nicht zufrieden geben. "Wie kann mein Sohn friedlich eingeschlafen sein, wenn er erstickt ist?" Sie hat eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Jochen wurde zur Gerichtsmedizin in Wien überführt. "In den letzten Wochen ging es meinem Sohn besser, und wir hofften, dass er wieder ganz gesund wird."

Da Wachkoma-Patienten nicht husten oder erbrechen können, wenn ihnen Flüssigkeit in die Luftröhre gelangt - die normale Reaktion bei gesunden Menschen - ist die Aspiration die häufigste Todesursache. Die Hälfte der Wachkoma-Patienten stirbt daran.

Quelle: Kronen Zeitung 3.6.2005

 

Jetzt redet das Pflegepersonal in Lainz

"Wir handelten so schnell wie möglich"

Neue Details zum Tod des Wachkoma-Patienten Jochen T. im Geriatriezentrum am Wienerwald: Es soll Anzeichen eines epileptischen Anfalls gegeben haben, Magensäure gelangte in die Lunge und führte zu Herzstillstand. Das Pflegepersonal der Wachkoma-Station habe rechtzeitig gehandelt, aber nichts mehr tun können.

Dass Jochen T. angeblich zu viel Nahrung am Abend vor seinem Tod verabreicht wurde, habe, so der Direktor für Geriatrie des Krankenanstaltenverbundes, Dr. Roland Paukner, im "Krone"-Gespräch, keine Auswirkungen auf die Todesursache gehabt. Diese Nahrung wäre schon längst verdaut gewesen. Das Pflegepersonal habe bei der regelmäßigen Kontrolle hohes Fieber festgestellt. Danach soll alles sehr schnell gegangen sein: Mundzuckungen, die auf einen möglichen epileptischen Anfall hinzuweisen schienen. Vermutlich gelangte Magensäure in die Luftröhre und danach kam es zum Herzstillstand. Epileptische Anfälle gehörten auch zur Krankengeschichte vieler Wachkoma-Patienten, so Dr. Roland Paukner.

Quelle: Kronen Zeitung 4.6.2005